„Little Dorrit“ ist ursprünglich ein zwanzigteiliger Fortsetzungsroman von Charles Dickens. Einer dieser Romane kostete zur Erscheinungszeit etwa einen Schilling, nur für den letzten Teil (eine doppelfolge) wurden zwei Schilling verlangt.

Im Jahr 2008 wurde die Reihe verfilmt und  ins Britische und Amerikanische Fernsehen gebracht. In der Geschichte geht es um die 21-jährige Amy Dorrit, die mit ihrem Vater im Schuldengefängnis lebt.

Ihr Vater war einst ein wohlsituierter Mann, dem auch im Gefängnis Beachtung und Respekt entgegengebracht wird. Auch der Vater von Charles Dickens saß im Schuldengefängnis, wie viele andere Männer. Denn wer im 19. Jahrhundert nicht mehr zahlen konnte wurde in das Schuldengefängnis gebracht, bis er seine Schulden abbezahlen kann, was innerhalb eines Gefängnisses und ohne eine Möglichkeit eine Anstellung zu finden fast unmöglich ist. Zu dieser Zeit ist das Geld der Weg zu allem und auch der Stand fällt und steigt mit dem Geld. Das erlebt auch die Junge Dorrit und ihre Familie am eigenen Leib. Ein gefährlicher Mörder geht um, Heiratsanträge werden abgelehnt und geschlossen, Liebe blüht auf und wird verletzt, Selbstmord, die Kluft zwischen Arm und Reich, gut gehütete Familiengeheimnisse, Verwirrungen,…. all  das ist in dieser kurzen Serie zu finden.

Ohne große Umschweife möchte ich sagen das ich hellauf begeistert bin. Das ist eine der besten Serien die ich gesehen habe. Anders als viele andere Serien die in früheren Jahrzehnten, Jahrhunderten etc. spielen kommt diese Reihe ohne skandalöse Sexszenen, Gewalt und Blutbäder, Nacktszenen und desgleichen aus. Diese Serie besticht alleine durch umwerfend echt wirkende Kostüme und atemberaubende und echt wirkende  Kulissen, durch Charaktere die nicht einer 0/8/15 Serie entsprechen, sondern teilweise anfangs sehr durchsichtig wirken oder sehr unnahbar, die allerdings im Verlauf der Geschichte so unglaublich an Charakter und Tiefe gewinnen und man sich auf die ein oder andere Weise in die Hauptdarsteller hineinversetzen oder fühlen kann. Außerdem bekommt man meiner Meinung nach gute Einblicke in die Erziehung der 1820er Jahre und ich habe automatisch die Verhaltensweisen und Gepflogenheiten von damals mit denen von heute verglichen.

Die Geschichte ist facettenreich, vielfältig und zeigt die Begebenheiten und Umstände dieser Zeit realistisch und vermittelt einem den Eindruck das man in die 1820er Jahre eingetaucht ist.  Eine Serie die mich sehr berührt hat, was mir allerdings erst in den letzten Folgen aufgefallen ist, und mich zum nachdenken und überdenken angeregt hat.

Eine umwerfend andere Geschichte die für jeden geeignet ist der sich für Historie interessiert und der mal etwas anderes sehen möchte als das was tag ein tag aus über den Bildschirm flimmert.